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KI und Cybersicherheit
Künstliche Intelligenz (KI) hat den Bereich der Cybersecurity-Lösungen grundlegend verändert. Die Technologie verbessert die Erkennung von Bedrohungen und die Reaktionszeiten erheblich. Mit den entsprechenden Tools können Unternehmen heute Millionen von Ereignissen auswerten, deren Ursprung analysieren, sie voneinander abgrenzen und auf Grundlage der Ereignismuster wertvolle Erkenntnisse erlangen. Dank dieser Erkenntnisse wiederum lassen sich Sicherheitsprobleme schneller identifizieren und beseitigen. So werden Datenlecks verhindert, die ansonsten Schäden in Millionenhöhe verursachen würden.
Laut einem Bericht von IBM aus dem Jahr 2023 belaufen sich die durchschnittlichen Kosten eines Datenlecks auf 4,24 Millionen US-Dollar. Tragen müssen diese Kosten jene Unternehmen, die die Daten erfassen. Sie sind für deren Sicherheit verantwortlich. Fehlen angemessene Schutzmaßnahmen, können die Unternehmen nach DSGVO, HIPAA, PCI DSS und anderen Verordnungen belangt werden. Da der Traffic durch schädliche Bots immer weiter zunimmt, müssen Unternehmen Hunter Bots und andere KI-Tools einführen. Diese können die Folgekosten minimieren, die anfallen, wenn das Unvermeidliche eintritt.
Bedrohungen erkennen und reagieren
Warum KI-basierte Cybersecurity-Tools verwenden?
KI-basierte Cybersecurity-Tools automatisieren banale Aufgaben, damit sich Unternehmen auf die wichtigen Aspekte konzentrieren können: die Erstellung einer Reaktionsstrategie, die Bekämpfung von Angriffen sowie Eindämmungsmaßnahmen.
Der Einsatz von KI-Tools zur Absicherung von IT-Umgebungen hat einige wesentliche Vorteile:
Es ist inzwischen praktisch unmöglich, das Vorgehen von Bots von menschlichen Verhaltensweisen zu unterscheiden. Heutige Bots führen Mausbewegungen und Klicks nicht linear aus, sondern zufällig. Selbst wenn einem Mitarbeitenden das Kunststück gelingt, dies zu durchschauen: Es wäre längst zu spät, um das entstehende Datenleck zu schließen und einzudämmen. Umgekehrt heißt das auch: Unternehmen, die bei der Eindämmung sehr schnell sind, können ihre Kosten deutlich senken.
Welche konkreten Schritte dafür notwendig sind, hängt von der Art der Anomalie ab. Cybersecurity-Teams können die entsprechenden Abläufe vordefinieren. IBM zufolge senkt der Einsatz fortschrittlicher KI-Tools für Cybersecurity die Verluste durch Datenlecks um bis zu 3,5 Millionen US-Dollar.
Fortschrittliche KI-basierte Threat-Detection-Anwendungen unterscheiden nicht nur nach der Art des Traffics, sondern verstehen auch Angriffsmuster und leiten vorbeugende Maßnahmen ein.
Steuern und bekämpfen
Fortschrittliche Methoden zur Erkennung und Beseitigung von Bedrohungen
Jeden Tag werden rund 450.000 neue Malware-Programme entdeckt. KI-Lösungen sind besonders effektiv darin, solche neue Malware zu blockieren. Sie erkennen die zugrundeliegenden Muster und leiten automatisch die richtigen Maßnahmen ein. Auf diese Weise sinken die Reaktionszeiten im Vergleich zu klassischen Methoden beträchtlich. Das liegt daran, dass die KI aus dem Verhalten des Netzwerks lernt und so Anomalien auf der Grundlage früherer Abweichungen erkennt.
KI-Tools überprüfen das Netzwerk permanent und ermöglichen den Anwendern, die potenziellen Auswirkungen eines Angriffs auszuwerten und zu quantifizieren. Die Analyse des Netzwerktraffics hilft zudem dabei, Angriffsvektoren zu identifizieren – was für die Bekämpfung erfolgsentscheidend ist. Cybersecurity-Spezialisten erfahren so, wie sie kritische Ressourcen isolieren und den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten können.
Kosten senken
Zu den klassischen Cybersecurity-Maßnahmen gehört die Einrichtung eines Security Operations Centers (SOC), was mit 200.000 bis 400.000 US-Dollar zu Buche schlägt. Jährlich kommt noch einmal die Hälfte dieser Summe an Betriebskosten hinzu. Die einzige Alternative sind Anbieter von Managed SOCs. Damit lassen sich zwar Kosten sparen, allerdings ist hierbei kein Experte persönlich involviert. Eine praktikablere Lösung ist die Implementierung innovativer KI-Tools in Kombination mit einem kleinen Inhouse-Team für die Cybersicherheit. Damit lassen sich die Gesamtkosten senken, ohne Kompromisse beim Sicherheitsniveau eingehen zu müssen.
Im Jahr 2021 stiegen die Bußgelder für DSGVO-Verstöße um 40 Prozent. Das strikte Vorgehen der Behörden setzt Unternehmen immer mehr unter Druck, ihre Kundendaten abzusichern. Sie sind gezwungen, Cybersecurity-Maßnahmen einzuführen, die das Gesamtsicherheitsniveau der Organisation erhöhen. Andernfalls laufen sie Gefahr, von den Behörden zur Rechenschaft gezogen zu werden und hohe Geldstrafen zahlen zu müssen.
Das mag für Unternehmen mit Multimilliarden-Umsätzen noch machbar sein – für kleinere ist es ein Problem. Einen Ausweg gibt es nicht: Jedes Unternehmen, egal wie klein oder groß, muss Kundendaten schützen. Angesichts der steigenden Kosten für Cybersecurity dürfte KI in der Tat der entscheidende Faktor werden, damit die Wirtschaft gegenüber Cyberkriminellen nicht ins Hintertreffen gerät.